Der Spiegel thematisierte es und alle anderen zogen nach. Die Titelgeschichte
"Jeder für sich - Wie der Kindermangel eine Gesellschaft von Egoisten schafft" veranlasste mich, mal wieder einen Spiegel zu kaufen. Momentan wollte ich mich eigentlich nicht durch andere Lektüre von meinem Diplom ablenken lassen. Die Story war dann doch sehr dünn und enttäuschte mich sehr. Vor allem lag es daran, dass dort mehr für das
neue Buch "Minimum" von
Frank Schirrmacher gemacht wurde, der mit erhobenem Zeigefinger und wahrscheinlich recht polemisch (genau wie im "
Methusalem-Komplott") auf das Aussterben der Gesellschaft hinweißt. Und durch Einzelbeispiele erwähnt er, dass die Familie überleben wird, da Menschen, die zusammenhalten, bessere Überlebenschancen haben, als der Einzelne. Was ich sehr fraglich finde und dass obwohl ich selber eine Familie habe.
Erstaunlich war allerdings die Reaktion, die die Titelgeschichte auslöste enorm und so waren die
Leserbriefe in der
folgenden Ausgabe deutlich spannender zu lesen. Es fiel einem auf, wie sehr die Gesellschaft zu dem Thema "Kinder in die Welt setzen" gespalten ist.
Meine Arbeit hat in letzter Zeit ein
Projekt vollendet, was Kommunen helfen soll, den demographischen Wandel zu analysieren und den Strukturen entgegenzuwirken.
Aufatmen konnte ich letzten Donnerstag, als die
Zeit dann eine etwas andere Position vertrat, als es momentan der allgemeine Tenor ist. In der
Story vermisse ich allerdings die Beweise zu den aufgestellten Gegenthesen.
Bleibt abzuwarten, wie sich die Bevölkerung wirklich entwickelt und ob man als Familie in 15 Jahren wirklich eine besondere Spezies ist. Ich für meinen Teil weiß, dass es nicht wirklich schwierig ist Kinder in die Welt zu setzen und für sie zu sorgen, so gut es geht. Ein Zeitmanagementproblem also eine Problematik der Vereinbarkeit existiert allerdings und das ist gravierend. Einen Teil der Spaßgesellschaft kann man - wenn man es denn sein/bleiben will - trotz Kind weiterhin bleiben und ein Jetsetleben führen (wage ich zu behaupten, für ja selber keins). Die haz schrieb letzte Woche in einem Kommentar das Gegenteil, denn der O-Ton war, dass man Kinder nicht in die Welt setzen will, weil man selber nicht erwachsen werden will und weil man das süße Leben nicht aufgeben will. Zu großen Teilen hatte der Kommentar recht.