Nach langem hin und her hab ich mich nun doch entschieden, manchmal etwas aus dem Leben meiner Tochter, quasi dem Familienleben zu schreiben.
Aus dem Pampers-Newsletter:
"GEBALLTE PERSÖNLICHKEIT Der Charakter Ihres Kleinkinds bildet sich nun erst richtig heraus. Im Alter von 16 Monaten hat es seine eigenen Vorstellungen davon, was es tun und essen möchte oder mit welchem Spielzeug es spielen will, und es macht diese Meinungen auch stets bekannt. Leider kann Ihr Kleines seine Wünsche noch nicht verbal äußern, was für das Kind - und die Eltern - sehr frustrierend ist. Es teilt seine Gedanken und Gefühle mit, indem es brabbelt, mit den Fingern zeigt, Gegenstände wirft und schreit, während Sie versuchen, daraus zu deuten, was es denn genau sagen will. Es ist für alle Beteiligten eine fordernde Zeit; verlieren Sie aber nicht die Hoffnung. Sein Spracherwerb macht rasante Fortschritte, und es wird sich schon bald präziser ausdrücken können. In der Zwischenzeit sollten Sie sich auf die positiven Aspekte konzentrieren: Ihr Kind kommuniziert (auf seine Weise) mit Ihnen, und seine Persönlichkeit tritt mehr in den Vordergrund. Genießen Sie seine Individualität. Ihre Beziehung wird dadurch noch mehr verfestigt und vertieft."
Man liest den Newsletter, der die Tage kam und nickt nur mit dem Kopf. Jedes Individuum entwickelt zwar sich unterschiedlich, lässt Entwicklungsstufen aus oder durchlebt andere umso intensiver. Es ist aber echt erstaunlich, wie passend diesmal der Newsletter thematisch und zeitlich exakt ankam. Zu Hause ist es momentan genauso, wie es der Newsletter beschreibt. Liv (16 Monate) kann sich leider noch nicht präzise artikulieren und wird deswegen, wenn sie ihren Willen nicht durchsetzen kann sehr schnell zornig. Allerdings kann sie mit einem Mal auch erstaunlich viel Neues, wird enorm mobil und kräftig - den Wohnzimmertisch durch die Gegend zu schieben, macht ihr einen Riesenspaß.
Noch einmal aus dem Pampers-Newsletter:
"WICHTIGE ENTSCHEIDUNGEN Wo immer es sinnvoll erscheint, sollte ein Kleinkind möglichst viele Dinge in seinem Leben selbst entscheiden können. Zum Beispiel beim Essen. Bieten Sie ihm gesunde Nahrung an und lassen Sie das Kind selbst bestimmen, was es davon essen will. Appetit und Wachstum lassen im zweiten Lebensjahr etwas nach. Ihr Kind hat in diesem Alter einen geringeren Nahrungsbedarf als zuvor. Es braucht auch keine pürierte Breikost mehr. Härtere und gröber zerkleinerte Speisen verbessern die Koordinierung von Kauen und Schlucken. Sie erweitern zudem die Bandbreite akzeptierter Geschmacksrichtungen. Lassen Sie das Kind seine Nahrung am Familientisch aussuchen, vermeiden Sie aber das Hinzufügen von Salz.
UNSER TIPP: Gehen Sie entspannt ans Essen heran. Kinder essen, wenn sie hungrig sind. Wenn Sie die Mahlzeiten zu einem zentralen Ereignis des Familienlebens machen, helfen Sie Ihrem Kind, ein vernünftiges Essverhalten zu entwickeln. Aber verlangen Sie nicht, dass es bis zuletzt mit am Tisch sitzt. Ein paar Minuten seiner Gesellschaft können Sie erwarten - mehr nicht. Diese wenigen Minuten sind jedoch wichtig, weil das Kind dadurch lernt, dass es Teil dieses wichtigen Ereignisses des Familienlebens ist."
Hier passt es diesmal nicht so ganz, wie oben, aber was wäre das für ein Leben, wenn sich ein Individuum an 100%ig an einen vorgegeben Plan halten würde. Liv isst wie ein Scheunendrescher und hat wirklich einen gesunden Appetit. Erst heute bei Frühstück saß sie bei mir auf dem Schoß und (ich hatte eigentlich Lust auf ein Frühstücksei gehabt) wir teilten uns ein Ei. Momentan probiert sie immer alles Mögliche und fast immer mag sie die Sachen dann auch - selbst die Salami (!) wollte sie unbedingt von meinem Toast mitessen und am Wochenende hat sie, genau wie die Großen, ein ganzen Stück Käsekuchen ganz alleine gegessen. Am Wochenende hat sie vorerst ihr letztes Menügläschen bekommen. Nun versuchen wir, dass sie mit uns zusammen isst oder wir kochen etwas anderes für sie, wenn sie bei uns nicht mitessen kann.
Es ist momentan echt klasse mit der Kleinen. Zwar schläft sie durch, allerdings entwickelt sie momentan Frühaufsteherqualitäten: 5:45 Uhr ist echt früh! Aber ansonsten können wir uns gerade wirklich nicht beschweren! Die Wutausbrüche so scheint es, die oben schon genannt sind, sind entweder auch nur von kurzer Dauer, oder (alte Schulfreunde können das bestätigen) doch vererbt...
Cool ist es auch im Bereich der Sprachentwicklung. Man muss gerade höllisch aufpassen, was man sagt, wie man sich artikuliert und was man für Gesten macht, denn Liv macht alles nach! Ihre Lieblingsworte sind momentan "Nee!" und so etwas, was wie "Hallo" klingt. Seit ein paar Tagen zuckt sie gerne mit den Schultern und kann mit dem Kopf nicken und den Kopf schütteln, wenn wir sie etwas fragen. Es ist wirklich faszinierend. Manchmal meint man, sie könne uns schon richtig verstehen. Und wenn sie nicht zornig ist, lacht sie, was deutlich häufiger vorkommt. Ihr Lachen ist wirklich sehr süß und kann ganz schön ansteckend sein.
(Die [meistens] zufriedene Tochter!)